Geschichte
Die Geschichte des Motoröls:
Die Weiterentwicklung der Technik läßt sich nicht nur an Hand von Motoren, Fahrwerken oder elektronischen Bauteilen erkennen, sie betrifft auch Bereiche, in die wir nicht direkt Einblick haben, wie zum Beispiel Kraft- und Schmierstoffe.

Es begann mit tierischem Talg und Fett, das zur Schmierung antiker Radachsen eingesetzt wurde.
Mit dem ersten Erscheinen von Verbrennungskraftmaschinen im 19. Jahrhundert, wurde erstmals Öl zur Schmierung von Lagern eingesetzt. Dieses wurde nach Augenmaß des Fahrers alle paar Kilometer auf die offen liegenden Lagerstellen getropft, von wo es dann nach getaner Arbeit ins Freie entlassen wurde.
Der Umweltgedanke war damals noch nicht geboren. In späteren Jahren begann man das Öl wieder aufzufangen, da es sich um einen kostbaren Rohstoff handelte. Die ersten Fahrzeuge mit einer Druckumlaufschmierung hatten noch keinen Ölfilter.
Der Schmutz setzte sich in der Ölwanne ab und wurde von Zeit zu Zeit durch Demontage der Wanne entfernt. Grundsätzlich waren die Ölwechselintervalle früher sehr kurz. Weiters benötigte man je nach Außentemperatur ein anderes Öl, da die damals verwendeten Einbereichsöle nur einen sehr engen Betriebsbereich hatten.
Im 2. Weltkrieg wurden dann die ersten Ölfilter in Motoren eingebaut, was zu einer längeren Lebensdauer der Motoren und längeren Ölwechselintervallen führte. Da die Motoren nun über ein Filtersystem verfügten, wurden auch Additive hinzugefügt. Im wesentlichen handelt es sich um zwei Additive: Detergentien und Dispersante. Dies sind zwei Zusätze von jeweils ganz spezifischer Wirkung.
Detergentien sind Lösungsmittel, die den Schlamm auflösen, beziehungsweise dessen Bildung verhindern. Ein Dispersant ist ein Stoff, der kleinste Teile im Öl in Dispersion (in Schwebe) hält, bis sie sich im Ölfilter absetzen können. Voraussetzung ist jedoch ein Öl- Feinstfilter. Ist dieser nicht vorhanden, so können sich die im Öl befindlichen Schmutz- und Metallteilchen nicht absetzen und kreisen stets von neuem durch sämtliche Schmierstellen, wo sie Verschleiß verursachen. Ein Absetzen im Ölsumpf ist auch nicht möglich, da die Detergent Additive eine Schlammbildung verhindern. Somit wird klar, dass moderne Öle in alten Motoren gefährlich sein können, da sie den Verschleiß eher begünstigen.
Ebenso erzeugt die hohe Druckfestigkeit moderner Öle, einen relativ dicken Ölfilm an den Zylinderwänden, der von den originalen Kolbenringen nicht genügend weit durchdrungen werden kann. Dies führt zu erhöhtem Ölverbrauch, da das Motoröl auf diesem Weg in den Brennraum gelangen kann.
Die modernem Mehrbereichs Motoröle verfügen neben Detergentien und Dispersanten noch über sogenannte Viscositäts Index Verbesserer (VI- Verbesserer). Diese sind aus Kettenmolekülen aufgebaut welche sich bei niedrigen Temperaturen zu winzigen Knäuel zusammenballen. Bei steigender Temperatur quellen diese Knäuel auf und dicken das dünner werdende Öl ein. Dadurch hat man im Winter bei niedrigen Außentemperaturen ein dünnflüssiges Öl, das bei steigenden Temperaturen dicker wird, wodurch ein abreißen des Ölfilms und die Druckbeständigkeit erhöht wird. Diese Wunderknäuel werden jedoch im Laufe der Zeit müde und dicken das Öl bei steigenden Temperaturen nicht mehr an. Deshalb ist es wichtig, die Ölwechselintervalle einzuhalten.
Moderne Motoröle sind für Oldtimermotoren oft kein Segen! Bitte beachten sie dies bei der Auswahl Ihres Motoröls.